Richtig mit Sonne umgehen und Hautkrebs vermeiden. In folgendem Artikel schildert Jürgen Fuchs, Jahrgang 1939, seine persönliche Erfahrung
Vorab möchte ich mich vorstellen: Jahrgang 1939. Seit 1948 wohne ich bei Barcelona (Spanien). Von meiner Ausbildung her bin ich Dipl. Chemiker mit Schwerpunkt Biologie.
Im Alter von 8 Jahren zogen meine Eltern nach Madrid. Diese Stadt liegt auf 600-650 m Höhe und hat ein kontinentales Klima mit Sommertemperaturen über 40 Grad im Schatten. Der Urlaub wurde stets im Gebirge bei Madrid verbracht, in Höhen von ca. 1000 m.
In den 50 ern des vergangenen Jahrhunders gab es keine Sonnenschutzmittel. Ich lief im sehr langen Sommer und den 12 Wochen Sommerferien entweder in der Badehose oder einer kurzen Hose. Offene Sandalen und am Oberkörper Hemden mit kurzen Ärmeln. So zog ich mir Jahr fuer Jahr böse Sonnenbrände zu. Mein beliebtester Aufenthaltsort waren die Schwimmbäder ( sprich Sonne aus vielen Richtungen ).
In den 1960 ern zogen wir in die Nähe von Barcelona. Ich entwickelte mich noch ausgeprägter zum Sonnenanbeter : Wenn möglich, Mittagsschläfchen an der prallen Sonne und sehr viele Stunden am Strand bzw im Meer. Als dann die Sonnenschutzprodukte auf den Markt kamen, haben wir damit unsere Söhne geschützt. Ich glaubte das nicht zu brauchen.
Kurz vor meinenem 70. Geburtstag bemerkte ich an der Nase und am Hals Flecken, die anders aussahen als die altersbedingten Flecken. Von dem Moment an fing ich an , regelmäßig zum Hautarzt zu gehen. Die beiden dunklen Stellen entpuppten sich als Basaliome, die von plastischen Chirurgen ambulant entfernt wurden.
Erst von dem Moment an nahm ich die Angelegenheit ernst. Ich lernte, daß von der Sonne kommende Schäden kummulativ sind.
Wie schütze ich mich gegen schädliche Sonneneinstrahlung ?
- Direkte Sonne zwischen ca. 12 und 16 Uhr meiden
- Stets Oberhemden tragen mit 100% UV Schutz (u.a. am Strand, Garten)
- Von März bis Oktober einen Schutzhut mit extrem breiter Krempe tragen
- Ganzjährig Sonnenschutzcreme Faktor 50 auftragen, im Gesicht, Nacken und Ohren.
Meine Erfahrung mit Hautkrebs OP´s
Trotz all diese Maßnahmen, merkte ich im Herbst 2013 einen schwarzen kleinen Knoten an der Außenseite des rechten Knies.
Es handelte sich um ein Melanom. Nach der Diagnose, ging alles sehr rasch, denn diese Art Tumor ist sehr agressiv und tendiert zum Metastasieren.
Die Eindringtiefe in der Skala von Breslow war über 1. Deshalb mußte in einem Kreis von 7 cm und einer Tiefe von stellenweise 1 cm der eigentliche Krankheitsherd abgetragen werden.
Dabei muß der Chirurg auch die Muskelfaszie abtragen. ( In meinem Fall bedeutet das, daß ich das Gefühl habe als ob die transplantierte Haut direkt auf dem runden Knochen des Knies ruht). Vom linken Oberschenkel wurde mir Haut entnommen und transplantiert.
Außerdem wurden von den 18 Lymphknoten, die wir in jeder Leiste haben, 4 entnommen. Die so genannten Wächter Lymphknoten.
Das alles bedeutete eine lange Operation mit 8 Tagen Aufenthalt im Krankenhaus.
Nach ca. 5 Wochen stellte sich eine Vereiterung der Gegend aus der die Wächter-Lymphknoten entnommen waren. Mit Antibiotika und weiteren 8 Tagen Krankenhaus fing nun alles an, gut zu verheilen.
Ich muß noch weitere Maßnahmen ergreifen, um einer weiteren Erkrankung vorzubeugen. Am Strand trage ich immer eine lange, luftige Hose und langärmliges Hemd und benutze stets einen Sonnenschirm.
Denken Sie daran: Die Schäden die die Sonne an uns Menschen anrichtet sind kumulierend, d.h. sie sind nicht rückgängig zu machen.
Meine Tipps an die Leser: Sonnenschutz auftragen, von 12 bis 16 Uhr nicht an der Sonne sein, einen Hut tragen, ein Hemd mit UV Schutz tragen.
Und mindestens einaml im Jahr zur Hautkrebsvorsorge gehen. Geht schnell und tut nicht weh.
Juergen Fuchs
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Trinken Sie reichlich, wenn Sie einen Sonnenbrand haben: Mindestens 1 Liter aber besser noch 2l Mineralwasser pro Tag.
Duschen Sie kalt oder legen Sie kalte Umschläge auf den Sonnenbrand. Außer Wasser eignet sich zum Beispiel Naturjoghurt oder Quark.